Klassikkonzert 13.10.2024
Konzertreihe „Klassik in St.Wolfgang“ zeigte sich diesmal „Virtuos und besinnlich“
„Ensemble Allegra Nürnberg“ lud zu einer Musikzeitreise ein
Röthenbach St.W. - Das jüngste Klassikkonzert der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Röthenbach bei St.Wolfgang versprach und lieferte - seit 2021 als „Klassik in St. Wolfgang“ neu konzipiert - den Musikfreunden diesmal klassische Werke unter dem Motto „Virtuos und besinnlich“: Als Gäste hatte die Stiftung das „Ensemble Allegra Nürnberg“, das seit 1989 als Quartett besteht und passend zum Konzertmotto bekannte und unbekanntere Werke von Komponisten der Barockzeit bis in die Romantik hinein präsentierte.
Klassische Konzertabende sind bereits seit 2009 Teil des öffentlichen Angebots der Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Röthenbach bei St.Wolfgang und finden seit 2021 unter dem neuen Namen „Klassik in St.Wolfgang“ statt. Für die Freunde klassischer Musik gestalten dabei wechselnde Gastgruppen Konzerte - diesmal ist es der Stiftung gelungen, das „Ensemble Allegra Nürnberg“ als Gastquartett für einen Auftritt in der örtlichen Pfarrkirche zu gewinnen. Mit einer Auswahl an Werken von Komponisten der Barockzeit bis in die Romantik bot es musikalisch gelungen einen „virtuosen und besinnlichen“ Abend.
Das Streichertrio des Ensembles besteht mit Arvo Lang (Violoncello), Christof von der Heyden (Violine) und Christian Heller (Viola) aus Mitgliedern der Staatsphilharmonie Nürnberg bzw. der Nürnberger Symphoniker. Birgit Heller-Meisenburg (Oboe) ergänzt als freischaffende Musikerin mit Lehraufträgen das Quartett in einer spannenden instrumentalen Zusammensetzung. Virtuos und vor allem flott und festlich wurde es nach der Begrüßung der Zuhörer durch Bernd Bergmann namens der Stiftung als Gastgeber mit dem ersten Stück: Das Ensemble präsentierte als Auftakt die „Ankunft der Königin von Saba“ von Georg Friedrich Händel.
Aus der „Trickkiste“ von Mozart Anregungen geholt
Wie vielseitig Musik innerhalb einer Epoche sein kann zeigte als Gegenstück zu Händel und eher getragenes Werk „Jesu bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach. Zwischen den Stücken übernahm Christian Heller die Moderation und ging auf Besonderheiten der Stücke ein. Bei einem Quartett von Mozart mit vier Sätzen erläuterte er dessen „Komponistentrick“: Ursprünglich für Streichinstrumente und Oboe „frisch“ komponiert, änderte er einfach die Tonart des Stücks, als er exklusiv um ein Werk für Streicher und Flöte gebeten wurde. „Wir haben das Stück wieder in die Originaltonart umgeschrieben“ erklärte Christian Heller zum nachfolgenden Stück.
Nächster musikalischer Halt war die Romantik: Hier spielte das „Ensemble Allegra Nürnberg“ ein unvollendetes Frühwerk von Franz Schubert, dessen Motive er musikalisch „gereift“ Jahre später erneut in einer Komposition aufgriff. Von Felix Mendelssohn folgten „Drei Lieder ohne Worte“, wobei ein „Lied“ auch typische jüdische Gesangsmotive enthielt. Ein weiteres Werk von Mozart, wofür Birgit Heller-Meisenburg zum „Englisch-Horn“ als Instrument wechselte, war ein „Adagio“ für ein Ensemble in dieser Zusammensetzung. Drei Sätze einer h-Moll Suite von Johann Sebastian Bach bildeten das Finale und als Dank für den Applaus der Zuhörer spielte das Quartett eine Eigenkomposition mit Interpretationen zu einer traditionellen Klezmermelodie. (jör)
Foto (jör): Als Gastensemble begeisterte das „Ensemble Allegra Nürnberg“ mit (v.l.n.r.) Birgit Heller-Meisenburg, Christof von der Heyden, Christian Heller und Arvo Lang beim aktuellen Klassikkonzert in Röthenbach bei St.Wolfgang mit seiner Auswahl barocker wie romantischer Werke unter dem Motto „Virtuos und besinnlich“.